Die Lowlands

Die Lowlands – Idyllisches Heideland und große Vielfalt

 Spricht man von schottischen Whiskys, kann es schnell passieren, dass man allein aufgrund der großen Vielzahl überfordert ist. Gerade Neulinge wissen oft nicht, wo und wie sie beginnen sollen. Hier hilft es bereits zu wissen, dass Schottland als Herz der Whisky-Produktion gilt und sich als solches in die großen Whisky-Regionen Speyside, Highlands, Islay, die Inseln und die Lowlands aufteilt. Wo Islay mit großen Torfwhiskys aufwartet, glänzen die Lowlands mit duftigen, leichteren Malts und Heidekrautnoten. Speyside Whiskys wird hingegen ein komplexer, zuweilen malziger und mit Honig durchzogener Charakter nachgesagt. Das Wasser des Lebens, wie Whisky oft auch genannt wird, bezaubert in den Highlands und auf den Islands vor allem mit maritimen, jodhaltigen und leicht getorften Abfüllungen. Bereits hier können Sie sehen, dass sich die Auffassung der geschmacklichen Eigenheiten von Single Malts vor allem auch dadurch bedingt, wie die jeweilige Landschaft geprägt ist, sodass sich als erster Schritt ein kurzer Exkurs in die Region der Lowlands lohnt: Die besondere Lage der Lowlands Wo es Lowlands gibt, gibt es der Logik nach meist auch Highlands, also bergiges, wildes und zerklüftetes Hochland. Diese beiden Gebiete stehen stets zueinander in Beziehung und werden immer durch ein mehr oder minder gespanntes Verhältnis geprägt. Den Lowlands kam dabei stets die beinah stiefmütterlich zu nennende Rolle zu, der Puffer zwischen den Engländern im Süden und den großen Clans und Kriegern des Nordens zu sein. Und auch in der Whisky-Produktion nehmen die Lowlands eine gewisse Sonderstellung ein, die hier jedoch weniger durch die Verbindung zu England bedingt ist, denn durch die geographische Nähe zu den großen Grain Destillerien. Bevor jedoch auf die Unterscheidung zwischen Grain Whiskys und den anderen Whisky-Sorten eingegangen wird, sei hier noch verraten, dass die zunächst so schwierige Lage der Lowlands zugleich auch einen großen Vorteil beinhaltet. Denn anders als die zuweilen so raue und weniger ergiebige Landschaft der anderen Whisky-Regionen, glänzen die Lowlands mit fruchtbaren Feldern, üppig blühenden Wiesen und saftigen Heidekrautfeldern. Kein Zweifel, dass diese Vielfalt sich auch in den Whiskys der Gegend niederschlägt.

All About Whisky in den Lowlands – Der Unterschied zwischen Grain, Blended Whisky und Single Malt

Islay besitzt die großen Torfgiganten, die Speyside besitzt die größte Vielfalt und die Highlands gelten gar als Mutterland des Single Malts. Und die Lowlands? Schaffen es, im schottischen Süden das ganze Sortiment der Scotch-Whisky-Produktion unterzubringen. Hier finden Sie die riesigen Grain Brennereien ebenso wie kleine Single Malt Destillerien und alles, was das Herz eines Blended Scotch Fans begehrt. Der Unterschied zwischen Grain, Blended und Single Malt? Dieser liegt ganz klar im verwendeten Grundstoff und dem daraus resultierenden Geschmack. Grain Whisky ist ein Getreidedestillat, das vor allem für die Herstellung von Blended Whiskys verwendet wird und erst in letzter Zeit auch wieder solo in den Fokus rückte (beispielsweise mit Haig Grain Club). Grain Whiskys wird nachgesagt, dass sie aufgrund ihres Brennvorgangs in Patent Stills reiner und geschmacklich milder auftreten. Und Blended Whiskys? Diese zählen mit Abstand zu den meistverkauften Whisky-Sorten der Welt. Sie entstehen mittels eines Blendings, also einer Vermischung von Grain und Single Malt Whiskys. Aufgrund dieser Mischung lässt sich eine unverwechselbare, ausgewogene und einheitliche Rezeptur zusammenstellen, die sich ideal für die breite Masse, den puren Genuss sowie Cocktailvariationen eignet. Hier glänzen unsere Lowland Malts, da sie als aromatische Verbindung zwischen den herb rauen Islay und Highland Malts sowie den geschmacksneutraleren Grain Whiskys fungieren. Zu bekannten Lowland Blends zählen unter anderem Johnnie Walker und Ballantines. Single Malts gelten unter Whisky Liebhabern als absolute Königsklasse. Intensive Aromen, geschmackliche Brillanz und duftige Bouquets werden hier auf ein neues Level gehoben. Single Malts entstehen immer als Produkt einer einzigen Destillerie und enthalten ausschließlich gemälzte Gerste.

Ein Wort zur Gerste

Nicht nur Gerste, auch alle anderen Rohstoffe sind bei hochwertigen Single Malts von bester Qualität. Dies beginnt beim Korn und endet beim verwendeten Quellwasser sowie der Auswahl des Fasses. Je nachdem, welche Auffassung bezüglich des Torfes herrscht, wird die Gerste für Single Malt über Torffeuer getrocknet. Bei Lowland Destillerien findet dies so gut wie gar nicht statt. Hier setzt man auf Milde, elegante Aromen und floralere Aspekte, denn auch Rauf, Torf und Jod (für letzteres empfehlen wir Islay oder Isles). Das Sortiment der Lowlands Wie stets, so ist es auch in der Region der Lowlands schwierig, eine allgemein umfassende Geschmacksrichtung der dortigen Whiskys zu geben. Denn Aromen variieren stets nicht nur von Destillerie zu Destillerie, sondern bereits von Fass zu Fass und von Abfüllung zu Abfüllung. Gerade das wird ja von Whisky Liebhabern geschätzt. Kostet man jedoch ein Glas eines „typischen“ Islay-Vertreters wie Lagavulin und einen bekannten Lowland Malt wie beispielsweise Auchentoshan, werden auch ungeübte Nasen und Zungen schnell große Unterschiede feststellen:

Was zeichnet Lowland Whiskys aus?

Heute gibt es in den Lowlands nur noch drei bekannte Destillerien, die da wären Auchentoshan, Bladnoch und Glenkinchie. Während Bladnoch gerade von Besitzerwechseln geprägt ist, glänzen Auchentoshan und Glenkinchie durchaus mit ihren Abfüllungen. Leichtlebiger als andere Scotch Whiskys, wird hier eher auf Frische und Milde gesetzt. Hier warten Kräuter, Früchte und Blumen auf. Anderes als andere Scotch Whiskys finden sich in den Lowlands zudem Destillerien, die Single Malts anstelle der üblichen Doppel-Destillation dreifach destillieren (so geschehen auch in Irland). Das Endresultat ist deshalb nicht nur von hellerer Färbung sondern auch deutlich milder und sanftmütiger. Lowland Whiskys würden sich also gerade für Anfänger eignen, die nicht sofort mit den üppigen, schweren Whiskys beginnen möchten. Auchentoshan zählt nicht nur zu den bekanntesten Destillerien des Tieflands, sondern auch zu denjenigen mit der l